Ich spiele in unserer Band E-Gitarre ( normal und slide ) z.T. Fingerstyle. Meine Nägel sind dafür bis auf das Nagelbett runtergefeilt, da ich beim Picking gern beherzt zulange!
Mein Lautenton ist daher allerdings in den oberen Chören leider sehr belegt und ohne Brillianz.
Auf Fotos/Videos sieht man nun vereinzelt Spieler mit ca. 1-2 mm Nagelansatz (weiss), was wohl zu einem präzieseren "Attack" beitragen dürfte.
Ist das im Normalfall der richtige Weg?
Kuppe/Nagel?
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- Groß-Brummer
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- Registriert: Do 15. Sep 2022, 09:46
- Name: Joachim Lüdtke
Re: Kuppe/Nagel?
Moin!
Die Frage finde ich schwer zu beantworten, weil ich nicht weiß, wie die Laute, auf der Du spielst, gebaut ist (also: eher historischen Modellen nachgebildet oder eher für den Gebrauch heutiger Gitarrenspieler zurechtmodifiziert), noch, wie sie besaitet ist (dumpfes Nylon? Cheatgut? Flourcarbon?).
Grundsätzlich ist es so, dass wir für die meisten der historischen Lauten von einem Kuppenanschlag als reguläre Technik ausgehen können. Ausnahmen kann man sich einmal in der frühen Renaissance vorstellen. Das hat etwas mit der Annahme zu tun, dass Lauten deutlich vor den uns überlieferten eher etwas stärkere Decken gehabt haben sollten, dafür weniger Deckenbalken und dass sie zunächst mal für ein Plektrumspiel gedacht waren. Beim Umstieg auf Fingeranschlag hätte sich der Gebrauch von Nägeln angeboten, außerdem gibt es aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts ein paar Hinweise auf den Gebrauch von Fingerpicks. Zum zweiten wissen wir vom Gebrauch der Nägel bei Theorben-/Chitarronenspielern. Die Regel ist aber wohl schon der Kuppenschlag gewesen.
Eine andere Frage wäre die der Anschlagstechnik, speziell der Zugriff auf die Saiten der Chöre und ob eher gerissen oder eher angeschlagen wird. Wenn die Kuppe beide Saiten (oder die Chanterelle) gut erfasst, vor dem "Release" tordiert, also verzwirbelt, und dann sauber loslässt, sollte ein fruchtiges "Ping" dabei herauskommen.
Just my pennyworth
Gioacchino detto Il Tedesco del Liuto
Die Frage finde ich schwer zu beantworten, weil ich nicht weiß, wie die Laute, auf der Du spielst, gebaut ist (also: eher historischen Modellen nachgebildet oder eher für den Gebrauch heutiger Gitarrenspieler zurechtmodifiziert), noch, wie sie besaitet ist (dumpfes Nylon? Cheatgut? Flourcarbon?).
Grundsätzlich ist es so, dass wir für die meisten der historischen Lauten von einem Kuppenanschlag als reguläre Technik ausgehen können. Ausnahmen kann man sich einmal in der frühen Renaissance vorstellen. Das hat etwas mit der Annahme zu tun, dass Lauten deutlich vor den uns überlieferten eher etwas stärkere Decken gehabt haben sollten, dafür weniger Deckenbalken und dass sie zunächst mal für ein Plektrumspiel gedacht waren. Beim Umstieg auf Fingeranschlag hätte sich der Gebrauch von Nägeln angeboten, außerdem gibt es aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts ein paar Hinweise auf den Gebrauch von Fingerpicks. Zum zweiten wissen wir vom Gebrauch der Nägel bei Theorben-/Chitarronenspielern. Die Regel ist aber wohl schon der Kuppenschlag gewesen.
Eine andere Frage wäre die der Anschlagstechnik, speziell der Zugriff auf die Saiten der Chöre und ob eher gerissen oder eher angeschlagen wird. Wenn die Kuppe beide Saiten (oder die Chanterelle) gut erfasst, vor dem "Release" tordiert, also verzwirbelt, und dann sauber loslässt, sollte ein fruchtiges "Ping" dabei herauskommen.
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Gioacchino detto Il Tedesco del Liuto
Gioacchino detto Il Tedesco del Liuto